Mitten auf dem Rasen hinter der Erwitter Festhalle steht ein Tisch. Darin eingraviert sind die Namen Carina und Hendrik – mit dem Hinweis, dass beide im Jahr 2012/13 Schützenkönigspaar in Bad Westernkotten waren. An diesem Tisch wird Hendrik Henneböhl in ein paar Minuten seine erneute Kandidatur als Bürgermeister bekanntgeben – Heimatverbundenheit ist ihm eben wichtig, betont er. Unterstützt wird er dieses Mal nicht nur von CDU, SPD und BG sondern auch von der FDP.
Der Ort für den Stehtisch ist ebenfalls nicht ganz zufällig gewählt. Er sei „nah dran an dem, was einen mit der Heimatstadt verbindet“, sagt Henneböhl. Das ist zum Beispiel das DLRG-Heim, das nur einen Steinwurf weit entfernt liegt. Jahrelang hat sich der heute 35-Jährige bei den Rettungsschwimmern engagiert. Zum anderen steht der Schlosspark für eines der großen Projekte, die Politik und Verwaltung in der laufenden Ratsperiode angestoßen haben: die Umgestaltung des Areals.
Dass ihn gleich vier Fraktionen unterstützen, gibt dem Stadtoberhaupt Rückenwind. Er sei „sehr motiviert“, erklärte er beim Pressetermin. „Ich bewerbe mich erneut um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger.“
Und dass, obwohl die ersten vier Jahre seiner Amtszeit nicht immer einfach waren, gibt Henneböhl zu. Schon der Wahlkampf fand unter Corona-Bedingungen statt. Und auch danach war „an vielen Stellen Dauerkrise“, so der Bürgermeister. Angesichts dessen hätten Politik und Verwaltung aber „doch einiges geschafft“.
Dazu zählten unter anderem Investitionen in Schulen und Kitas, die Digitalisierung sowie die Mobilität im ländlichen Raum – etwa durch den On-Demand-Service Helmo. Die ganz großen Projekte sind die erwähnte Umgestaltung des Stadtparks, die Initiative zur klimaneutralen Zementregion oder die Nachnutzung des ehemaligen Zementwerk-Geländes Seibel und Söhne. Letztere sei ein herausragendes Beispiel für die Umwandlung einer Brachfläche zur zukunftssicheren Nutzung“.
Bei allen Vorhaben spielten Fördermittel eine große Rolle. Seit 2020 habe die Stadt Erwitte über 13 Millionen Euro für mehr als 50 Projekte eingeworben, rechnete das Stadtoberhaupt beim Pressetermin vor.
Die Erfolge beansprucht Hendrik Henneböhl nicht allein für sich. „Wir haben gemeinsam eine tolle Dynamik in Erwitte hinbekommen“, erklärt er – und meint die aus seiner Sicht gut funktionierende Ratsarbeit.
Und wo soll die Reise im Falle einer weiteren Amtszeit hingehen? „Wir haben noch einiges an Baustellen vor der Brust“, räumt das Stadtoberhaupt ein. Die Quartiersentwicklung an der ehemaligen Miebach-Villa, die millionenschwere Sanierung der Hellweghalle und die tatsächliche Umsetzung der Schlosspark-Umgestalung sind wohl nur einige Punkte auf der langen Liste. „Das Amt eines Bürgermeisters ist eine Aufgabe für die Langstrecke, nicht für die Kurzstrecke.“
„Hendrik kann Bürgermeister“, ist Karl Dietz (BG) überzeugt. Das Stadtoberhaupt habe bislang durch seinen „großen Gestaltungswillen“ überzeugt.
In die gleiche Kerbe hieb CDU-Fraktionschef Torsten Blöming. Henneböhl habe „Dynamik ins Rathaus gebracht“. Martin Niehaus (SPD) hingegen lobte, dass der Bürgermeister stets überparteilich gehandelt habe. Darüber hinaus sei auch Henneböhls Alter ein Vorteil: „Wir brauchen Nachwuchs in den Kommunal-Parlamenten“, die zum Teil überaltet seien.
Last, but not least, hob auch Christof Rasche (FDP) die gute Kommunikation zwischen den Fraktionen und dem Bürgermeister hervor. Die gebe es in den Nachbarstädten, wo man sich zum Teil sogar öffentlich streite, zum Teil nicht. Henneböhl hingegen „tritt für alle vier Parteien gleichermaßen an“, so der Liberale.
Quelle: Tageszeitung Der Patriot